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Spielbericht und Fotos: VfB Stuttgart

VfB Stuttgart vs Hertha bSC vom 21.03.2009 2:0   VfB Stuttgart vs Hertha bSC vom 21.03.2009 2:0  VfB Stuttgart vs Hertha bSC vom 21.03.2009 2:0   
Foto: Blue-Army Inside


Wieder auf Kurs  21.03.2009

Vier Änderungen nahm VfB-Teamchef Markus Babbel in seiner Startelf im Vergleich zur 0:4-Auswärtsniederlage beim SV Werder Bremen am vergangenen Spieltag vor. Der nach abgesessener Gelbsperre wieder spielberechtigte Serdar Tasci kehrte auf seine Stammposition in der Innenverteidigung zurück und ersetzte Ricardo Osorio, Ludovic Magnin verteidigte links an anstelle von Arthur Boka, Timo Gebhart nahm den Platz von Elson ein und im Angriff erhielt Cacau den Vorzug vor Ciprian Marica. Hertha-Coach Lucien Favre baute sein Team nach dem Heimsieg über Bayer Leverkusen nur auf einer Position um und dies gezwungener Maßen. Denn für den unter der Woche suspendierten Patrick Ebert schickte der Schweizer Trainer Winterneuzugang Marko Babic ins Rennen. Bevor jedoch der Anpfiff in der Mercedes-Benz Arena ertönte, wurde noch einmal den Opfern des Amoklaufes von Winnenden gedacht, wo am heutigen Vormittag die zentrale Trauerfeier und ein Staatsakt stattfanden.
Die Partie vor nahezu vollständig gefüllten Rängen brauchte nicht all zu lange um Fahrt aufzunehmen. Der VfB versuchte von Beginn an das Spielgeschehen zu kontrollieren und Druck auf den Tabellenführer aus der Bundeshauptstadt aufzubauen. Doch auch die Hertha setzte ein erstes Ausrufezeichen, als Maximilian Nicu auf rechts durchgebrochen war, sein Zuspiel in den Sechzehner zum Glück des VfB aber kein Berliner erreichte. Kurz darauf prüfte Cacau mit einem Schuss erstmals Hertha-Keeper Jaroslav Drobny, konnte ihn aber nicht ernsthaft in Bedrängnis bringen. Quasi im direkten Gegenzug setzte sich Andrey Voronin auf der linken Außenbahn durch, verzog seinen Abschlussversuch aber, so dass das Leder knapp am langen Pfosten vorbei strich. In der Folge entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, in dem beide Mannschaften immer wieder schnell das Mittelfeld überbrückten und den direkten Weg in die Strafräume suchten. So auch Mario Gomez, den in der 14. Minute ein Zuspiel aus dem Rückraum erreichte.
Der Toptorjäger des VfB setzte sich auf links durch, und drang in den Strafraum, verpasste aber letztlich mit seinem Schuss aus spitzem Winkel das Hertha-Tor. Und auch die nächste dicke Möglichkeit für die Elf von Markus Babbel gut fünf Minuten später ging auf das Konto von Mario Gomez, dessen Abschluss von der Strafgrenze aber um Haaresbreite das Gehäuse der Gäste verfehlte. Rund 180 Sekunden später wurde es zum ersten Mal laut in der Mercedes-Benz Arena, als Cacau das Spielgerät mit etwas Mühe an Jaroslav Drobny vorbei in die Maschen des Gästetores manövrierte. Der Torjubel fand aber ein schnelles Ende, da Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer dem Treffer aufgrund einer knappen Abseitsposition des Deutsch-Brasilianers die Anerkennung verweigerte.

Cacau traf zur Führung

Kurz darauf musste Herthas Trainer Lucien Favre personell reagieren und für den angeschlagenen Arne Friedrich Kaka in die Partie bringen, der aber auch nicht verhindern konnte, dass das VfB-Team immer besser ins Rollen kam und sich Chance auf Chance erarbeitete. Allerdings fehlten den weiß-roten Offensivkräften in einigen Aktionen noch der letzte Funken Präzision und auch manchmal das Quäntchen Glück, um die Führung zu erzielen, die zu diesem Zeitpunkt verdient gewesen wäre. Die Herthaner zogen sich deshalb auch zusehends weiter zurück und versuchten über Konter zu Chancen zu kommen, was aber ebenfalls nicht von Erfolg gekrönt war, so dass es torlos 0:0 in die Kabinen ging. Im zweiten Durchgang setzte Markus Babbel zunächst weiter auf das bewährte Personal aus Halbzeit eins, während Lucien Favre den blass gebliebenen Marko Babic durch Gojko Kacar ersetzte.
Gerade einmal gut eineinhalb Minuten rollte der Ball wieder, als Mario Gomez im Kopfballduell gegen Josip Simunic die Oberhand behielt und so ein langes Zuspiel auf Cacau weiterleiten konnte, der dieses im Sechzehner trocken und abgeklärt zum längst überfälligen 1:0 verwandelte. Und der VfB blieb weiter am Drücker. In der 51. Spielminute brachte Thomas Hitzlsperger einen Freistoss platziert in den Strafraum der Gäste, wo Sami Khedira den Überblick behielt und den Ball per Kopf zum 2:0 in die Maschen beförderte. Trotz der beiden Gegentreffer binnen weniger Minuten zeigten sich die Berliner nicht geschockt, sondern spielten selbst verstärkt nach vorne. Die Torabschlussversuche von Raffael und Pal Dardai konnten Jens Lehmann allerdings nicht wirklich in die Bredouille bringen. Der VfB nutzte die Lücken, die durch die offensivere Gangart der Herthaner entstanden, und wollte die endgültige Entscheidung in der Partie herbeiführen. Die bis dato beste Gelegenheit hierzu vergab Mario Gomez, den der auf der rechten Außenbahn nach vorne geeilte Roberto Hilbert gut in Szene setzte, in der 61. Minute. Lucien Favre zog nun seine letzte Wechsel-Option und brachte mit Marko Pantelic einen zweiten etatmäßigen Stürmer aufs Feld, der die Berliner Offensivabteilung deutlich belebte und auch einige gute Tormöglichkeiten für sich verbuchen konnte.

Weitere gute Chancen vergeben

Eine kurze Schrecksekunde gab es dann nach 71 gespielten Minuten, als Goijko Kacar sich im Strafraum gegen mehrere VfB-Verteidiger gut durchsetzte, aber beim Versuch den Ball in Richtung des Tores von Jens Lehmann zu bugsieren auch Ludovic Magnin unabsichtlich im Unterleib traf. Der Schweizer konnte allerdings nach kurzer Behandlungspause weitermachen und musste mit ansehen wie der VfB wenig später bei einem clever gespielten Konter die Riesenchance zum 3:0 liegen ließ. Timo Gebhart passte auf Cacau, der frei vor Jaroslav Drobny auftauchte und eigentlich alles richtig machte, das Leder aber dennoch um Zentimeter am Pfosten vorbeisetzte. In der Schlussphase verflachte die Begegnung etwas. Der VfB nahm ob der sicheren Führung das Tempo etwas raus und auch Hertha BSC setzte nicht genügend Akzente, um noch zumindest zum Anschlusstreffer kommen zu können. Kurz vor dem Abpfiff durfte sich dann Cacau den Applaus der 50.000 Zuschauer in der Mercedes-Benz Arena abholen, den er sich mit seiner starken Leistung an diesem Samstagnachmittag redlich verdient hatte. Für den Torschützen zum 1:0 kam Julian Schieber in die Partie. Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit drehte Markus Babbel an der Uhr und ließ Arthur Boka ran, in einer Nachspielzeit, in der der VfB noch weitere gute Möglichkeiten hatte, das Endergebnis noch höher zu gestalten, dies aber nicht tat, so dass es beim verdienten 2:0-Sieg blieb.

Der VfB gewann aufgrund der Vielzahl herausgearbeiteter Chancen in beiden Durchgängen verdient gegen den Tabellenführer aus Berlin, der seinerseits phasenweise zu zögerlich agierte, um die Babbel-Elf ernstlich in Bedrängnis bringen zu können. Erst durch die Hereinnahme von Marko Pantelic wurde Hertha stärker, konnte aber gegen die nach ihren beiden Treffern clever agierende Elf von Markus Babbel nichts mehr ausrichten.


Stimmen zum SpielVfB-Teamchef Markus Babbel: "Das war wirklich ein tolles Spiel heute. Die Mannschaft hat nach dem 0:4 in Bremen die richtige Reaktion gezeigt. Wir haben sehr guten Fußball gespielt und alle Spieler haben hervorragend gearbeitet. Ich bin hochzufrieden und muss sagen, dass die heutige Partie das bislang beste Spiel unter meiner Leitung war."

Hertha-Coach Lucien Favre: "Der VfB war heute viel besser als wir. Es war schon fast ein Wunder, dass wir mit einem 0:0 in die Halbzeit gegangen sind. Nach dem 0:2 haben wir versucht, nach vorne etwas mehr zu zeigen, aber da war es zu spät. Als Trainer muss ich das akzeptieren, aber das war heute nicht gut."

VfB-Kapitän Thomas Hitzlsperger: "Man hat heute gesehen, dass Hertha zwar zu Recht da oben steht, aber man hat auch gesehen, dass wir heute wirklich guten Fußball gespielt und deshalb auch verdient gewonnen haben. An diese starke Leistung müssen wir in den nächsten Spielen weiter anknüpfen."

VfB-Stürmer Mario Gomez: "Wir haben heute sehr wichtige drei Punkte geholt und haben dieses Spiel eindrucksvoll gewonnen. So müssen wir jetzt einfach von Woche zu Woche weitermachen!"

Hertha-Kapitän Arne Friedrich: "Der VfB hat heute verdient gewonnen, weil sie über das ganze Spiel hinweg cleverer agiert haben als wir."

VfB-Torschütze Cacau: "Wir hatten uns viel vorgenommen für dieses Spiel und haben gezeigt, dass wir als Mannschaft gut harmonieren. Über den Sieg sind wir sehr glücklich. Leider haben wir aber nicht alle Chancen konsequent genutzt. Trotzdem haben wir verdient gewonnen."

VfB-Keeper Jens Lehmann: "Das heutige Spiel zeigt wieder wie schnell es in der Tabelle nach oben und auch unten gehen kann. In dieser Saison kann noch eine Menge passieren, aber ich habe es mir abgewöhnt, Prognosen für die Zukunft abzugeben."

Hertha-Stürmer Marko Pantelic: "Wir hätten hier in Stuttgart heute mehr machen können, aber in einigen Szenen fehlte uns auch etwas das nötige Glück. Insgesamt hat der VfB aber einfach verdient gewonnen."

Quelle: VfB Stuttgart